DIE KLEINE CHRONIK VON KURT URBAHN

Kurt Albert Gustav

Urbahn

* 04.06.1923 - † 26.12.2011

 

Zum Gedenken an unser geliebtes Väterchen, oder wie er sich ausgedrückt hat:

  
Ein Güldenwerther
im 20. Jahrhundert‘

 

 

* 04.06.1923

Albert Urbahn

Kurt Albert Gustav Urbahn

Horst Urbahn

Johanne Amalie

Hüllstrung

Mit dem Rad in die Schweiz um sein Mädchen zu besuchen, die in Zürich bei der Familie ihres Vetters Othmar arbeitete.

Das Bild ist vom Walensee auf der Fahrradtour Karlsruhe- Feldkirch -Zürich.

gemeinsamer Ausflug im Herbst oder Frühjahr ?

Urlaub in der Schweiz - unser Vater war immer

ein Naturmensch

« Kindheit »

« Familiengründung und Selbständigkeit »

Kurt Albert Gustav wurde am 04.06.1923 als erstes Kind des Fabrikanten Albert Urbahn und seiner Frau Johanne Amalie Hüllstrung in Remscheid, Güldenwerth 52, geboren. Als Millionär trat er seinen Lebensweg an, denn damals strebte die Inflation ihrem Höhepunkt zu. So steht es in seinen Memoiren, die er 1996 unter dem Namen ‘Das war mein Leben‘ verfasste. Neugierig erwarteten wir dann in jedem Winter bis 2010  seine Nachträge.

" Eigentlich sollte er Irmgard heissen,

wie auch sein später geborener Bruder Horst"

 

 

Eigentlich sollte er Irmgard heißen, wie auch sein später geborener Bruder Horst. Er wuchs im Schoße einer Großfamilie (dreier Genrationen) behütet in mehr ländlicher als städtischer Umgebung auf.

Nach der Volksschule in Vieringhausen besuchte er die ‚Ema‘, die Ernst-Moritz-Arndt-Oberschule. Sein Abitur hat er über einen langen Zeitraum abgelegt. Der schriftlichen Reifeprüfung hat er sich im Februar 1941 unterzogen, während die mündliche Prüfung erst am 19.09.1946 abgelegt wurde.

 Februar 1941

Ostern 1945

19.09.1946

Reifeprüfung

'Butterfront' Dänemark

und amerikanische Gefangenschaft

Abitur

"Dazwischen lag der Wehrdienst
und die langen Fußmärsche durch Russland."

Dazwischen lag der Wehrdienst und die langen Fußmärsche durch Russland. Zweimal wurde Vater kurz vor der Zerschlagung seiner Truppe aufgrund einer Verwundung ausgeflogen. Beim zweiten Mal entkam er dadurch Stalingrad. Danach wurde er an die ‚Butterfront‘ Dänemark verlegt, wo sich eine enge Freundschaft zu den Familien Lisby und Hoy entwickelte, die auch heute noch besteht.

 

In dem Museumscenter Hanstholm in Jütland befindet sich seit geraumer Zeit ein Ausschnitt aus seinen Memoiren. Ostern 1945 geriet Vater in amerikanische Gefangenschaft.

vor der Karlsruher Universität

« Studium und Liebe »

21 Jahren in Belgien

 Hochzeit

8

1953

Im Januar 1955 wurde seine Tochter Dagmar geboren.
Es dauerte dann 8 Jahre bis Kurt auch seinen Sohn Henning in den Armen halten durfte.
Dies dann in seinem eigenen Haus Güldenwerth 54, auf welches er sehr stolz war und es in späten Jahren als sein Lebenswerk bezeichnete.

Die Selbständigkeit war geprägt von  zu viel oder zu wenig Arbeit.

Trotzdem stieg Vater kontinuierlich weiter auf.

Dieser Aufstieg gipfelte im Bau des Geschäftshauses Buchenstr. 9

mit eigenem Büro, worauf er sehr stolz war.

>> Die Selbständigkeit war geprägt von  zu viel oder zu wenig Arbeit <<

 

*1963

Dagmar

Henning

10. 01.1955

Güldenwerther 54 - das Lebenswerk
und ganzer Stolz unseres Väterchens

 

Obwohl Vater  eher ein ruhiges Gemüt besaß,  war er kein Kind von Traurigkeit. Wir erinnern uns an viele fröhliche Abende und Feste im Kreise von Freunden und Familie. Ein strikter Gegner von Vereinsleben trat 1975 dem Dienstagskegelklub der ‚Gesellschaft Genügsamkeit‘ bei.

Seitdem gehörte der Abend diesen Freunden und der Gesellschaft. Freiwillig wurde kein Termin verpasst, und bis zum letzten Sommer hat er diese Gemeinschaft sehr geschätzt.

1975

Dienstagskegelklub der ‚Gesellschaft Genügsamkeit‘

Vaters Lieblingscousine, Ferien im Harz

zu Besuch in Karlsruhe bei Nichte Marion

 

Zu seinen Hobbies zählten Schwimmen, Wandern, Reisen, Briefmarkensammeln, sein Garten und das Recherchieren.
Jede aufkommende Frage wurde in Lexika, Telefon- und Adressbüchern nachgeschlagen. Zum Thema ‚Wandern rund um die Bahn‘ hatte er einen Führer, der Wanderungen mit Bahnfahrten verknüpfte, erarbeitet. Leider fand dieser keinen Abnehmer.

 Hülya war die zweite "Beutetochter"

Eliane, eine Freundin von Dagmar aus den USA. Sie lebte nach deren Rückkehr
3 Monate in unserer Familie und sie redeten sich mit 'Väterchen' und 'Töchterchen' an.

 

1999

Hochzeit Angelika und Henning

 

Durch die Schwiegerkinder Angelika und Bruno

kam er zu einer ganzen Schar von Enkeln und jetzt auch Urenkeln.

1993

Hochzeit Dagmar und Bruno

8

 

Seine Reisen und das, was er von der Welt sehen durfte, bereiteten ihm viel Freude. Über die Jahre hat er noch zwei weitere Töchter quasi adoptiert: Eliane aus Frankreich und Hülya, seine Hausmitbewohnerin.

8

Viele Jahre später sind die Eltern wieder am Walensee - dieses mal bei Dagmar und Bruno

Ein schwerer Verlust war der Tod unserer Mutter 2005. Er war immer fest davon ausgegangen, dass sie ihn überlebt. Seine Freunde, speziell die gemeinsamen Freundinnen Dorchen und Maruschl, sowie die Wandergruppe, haben ihn sehr unterstützt, und so konnte er nach dem Trauerjahr neue Lebensfreude und ein neues Ziel entwickeln: Er wollte der älteste Urbahn in direkter Linie werden. Dies erreichte er letzten Sommer in der Schweiz an seinem 88. Geburtstag, und so hatte er  viel Spaß an dieser Schnapszahl. Gesundheitlich ist außer Nieren- und Rückenproblemen bis zu diesem Sommer nur die Schwerhörigkeit dazugekommen.

« Die letzten Jahre »

 

Nach der Rückkehr von seiner Schweiz Reise erlitt er mehrere Schlaganfälle und musste auf eine Odyssee durch Remscheider und Wuppertaler Krankenhäuser gehen, mit deren Versorgung er und wir nicht einverstanden waren. Vater packte gleich mehrmals täglich seinen Koffer.

Nach den Schlaganfällen war Vater nicht mehr der Alte. Im September hat er dann seine neue Wohnstätte, das Alten- und Pflegeheim Bodenburgallee in Oldenburg bezogen. Dort haben er und wir uns sehr gut aufgehoben gefühlt. Speziell Henning und seine Frau Angelika wie auch unsere Freunde Rudolf und Christine durften dann noch viele schöne gemeinsame Stunden und lustige Momente mit ihm erleben.

 

Im Dezember kam noch ein großer epileptischer Anfall hinzu, der den Zusammenbruch einleitete. Zu einer Pflegerin meinte er, dass er es doch uns Kindern nicht antun könne, vor Weihnachten zu sterben. Er hat dann bis zum Nachmittag des zweiten Weihnachtstages gewartet bis er zu „seinem Mädchen“ gegangen ist.

 

>>Von uns ging ein Mann, der uns Kindern viel gegeben und sehr zufrieden auf sein Leben zurückgeschaut hat<<

DIE KLEINE CHRONIK

 

Dipl.-Ing. Thomas Klinger

Petra Schaberger

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